Aresu Kosmos

 

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Newton gelang es mit den Bewertungsgesetzen und dem Gravitationsgesetz, einen Grossteil seiner damals bekannten Welt zu erklären. Er hatte aber auch, ohne es vielleicht zu beabsichtigen, ein Weltbild geprägt. Wendet man die Bewegungsgleichung der Mechanik auf einen Körper an, so kann man seinen Bewegungszustand, also seinen Ort und seine Geschwindigkeit, für einen beliebigen Zeitpunkt berechnen. Das heisst, dass die Bahn eines Körpers und seine Geschwindigkeit nicht nur für die Zukunft festgelegt sind, sondern dass sie sich auch in die Vergangenheit zurückverfolgen lassen. Und dies mit scheinbar minimalen Voraussetzungen: Man muss lediglich den Ort und die Geschwindigkeit eines Körpers zu einem einzigen Zeitpunkt kennen, die sogenannten Anfangsbedingungen. Als weitere Zutat müssen noch die Kräfte bekannt sein, die auf den Körper einwirken. Nach diesem Rezept können wir beispielsweise berechnen, wo der Mond in 1000 oder vor 1000 Jahren am Himmel stehen wird oder stand.

Die Gleichungen der Mechanik enthalten keinerlei Spielraum für Abweichungen von diesem Verhalten. Sie sperren das Universum in ein Korsett, aus dem es kein Entrinnen gibt. Die Bewegungen aller Körper sind für alle Zeit besiegelt.

Das verständliche Universum: Wie unsere Wirklichkeit entsteht
von Andreas Mücklich

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