Die Transparenz – Linda Schnorf
Die Bearbeitung von K. H. Waggerl‘s Buch
Du und Angela – Fünf Erzählungen
Bei der Auswahl des Buches stiess ich auf ein Autor der im 1.Weltkrieg ein Kriegsgefangener war, dessen schlussfolgerung ihn zum Pazifisten machte und dann schlussendlich in 1938 als Mitglied in der NSDAP landete.
Durch diese Informationen von Karl Heinrich Waggerl, war es kein Geheimnis mehr, welche Hintergründe das Buch hatte und was in dieser Zeit in der Welt geschah. Wie man schon selber darausschliessen kann, machte ich mich sehr schwer daran dieses Thema zu bearbeiten. Der textlicher Inhalt des Buches, das ich dennoch gelesen habe, war nicht mein Hauptinteresse auf das ich mich fokusiert hatte, sondern mehr den „Inhalt“ vom Lebem des Autors und die Form des Buches.
Das Cover vom Buch und die Anziehungskraft vom Muster wollte ich belassen, jedoch das absolute Gegenteil erzielen, sobald man das Buch öffnet. Ich wollte dass das Buch von Innen einen abschreckt und das es mit den Portrait Bilder, Skepsis und Fragen aufwirft. Damit man das Verlangen verspürt dieses Buch zu hinterfragen.
Wenn ein Objekt transparent ist, kann es durchschaut werden. Somit bestrich ich jede einzelne Seite mit Oliven Öl, bis das ganze Buch mit dem Öl gefettet war. Durch die Transparenz entstand eine spannende Überlappung der Schrift. Durch diese Gestaltung, wird einem das Bedürfnis entnommen es zu lesen. Ich wollte dem Buch eine gewisse Transparenz geben, sodass der Leser sich auf die andere Aspekten wie Autor, Bilder und Stimmung fokusieren kann. Infolge der Veränderung, wird der Schriftsteller, mit der hervorgebrachter Stimmung, verkörpert.
Ich bin froh das ich mich mit diesem schwierigen Thema auseinandergesetzt und mich bewusst dagegen entschieden habe, es zu zerstörren. Durch dass das ich nicht vom Buch geflohen bin, konnte ich eine neue Haltung zur Geschichte entwickeln, was zu einer spannenden Ergebnis geführt hat.
wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinrich_Waggerl
Welt als Buch
Aktuell: Dienstag, den 6. 9. um 8.45h: Besuch in der Abteilung Alte Drucke in der Zentralbibliothek Zürich. Unser Treffpunkt ist im Erdgeschoss – Eingangsbereich, Zentralbibliothek Zürich, Zähringerplatz 6, 8001 Zürich
Das Seminar stellt vor und entwickelt an Beispielen praktisch, wie das Buch als Modell für die Welt verstanden und produktiv genutzt werden kann.
Beispiele, wie das Buch als Modell von der Welt künstlerisch oder wissenschaftlich genutzt worden ist, werden vorgestellt und als Kulturtechniken reflektiert. Ausgewählte Texte zum Ursprung von Schrift, zum Buchdruck und zur Digitalisierung werden dann gemeinsam erarbeitet und in Produktionen überführt. Bei einem Besuch in der Zentralbibliothek Zürich werden „Highlights“ des Buchdrucks vermittelt. Regelmässige Teilnahme, Bereitschaft zur Produktion und die Ausarbeitung eines Entwurfs zum Thema des Blockseminars werden erwartet. Der Entwurf wird am Ende der Blockwoche vorgestellt.
Keywords: Schrift, Buch, Grammatologie, Philosophie, Medien, Anthropologie, Kulturtechnik, Geschichte, Druckverfahren, Digitalisierung, Vernetzung, Erfahrung
Autoren: Abrams, Cotten, Derrida, Flusser, Hagner, Haller, McLuhan, Moure, Seel
Zentrale Frage: Wie organisieren Bücher Erfahrungen, Vertrautheit und Fremdheit?
Lernziele und Kompetenzen
Die Studierenden erhalten ausgehend von Texten einen Überblick über zentrale Begriffe der Medien- und Kulturtheorie, können diese kontextualisieren und auf die Analyse und Produktion von analogen und digitalen Textformaten übertragen.
Blockwoche vom 5. bis 9. September 2016; 8:30 bis 17:00 Uhr
Aufgabe
Stelle bis zum kommenden Freitag zum Freitag, den 9.9. 12.00h ein Buch her, das mindestens aus 49 Blättern besteht. Das Buch stellt in Text und Bild dar, was Du zur Geschichte des Buchs recherchiert hast und wie Du Dir die Zukunft des Buchs vorstellst. Verwende dabei Mitteilungen in der Facebook Gruppe Welt als Buch Twitter, in denen Du mindestens zwei Mal an diesem Tag und in den folgenden Tagen über den Stand Deines Buchs informierst. Erstelle bis zum Montag, den 12.9. 18.00h eine digitale Dokumentation der zentralen Elemente (siehe unten) deines Buchs im pdf-Format und poste sie im Blog Mediendenken-Maschinendenken. Ergänzung: Anstelle einer Diskussion der zentralen Elemente kannst Du Dein Buch reflektieren, in dem Du über Fremdes, Eigenes und Neues unter dem Gesichtspunkt der Übertragung reflektierst.
Führe im Titel deinen Namen auf; füge eine Notiz bezüglich der Quellennachweise auf. Die Zusammenarbeit in Gruppen (bis zu drei Personen) ist möglich. Es empfiehlt sich ein Buch Deiner Wahl – bevorzugt aus den Beständen des MIZ – als Vorlage für Dein Buch zu verwenden.
Buch
„[mittelhochdeutsch buoch, althochdeutsch buoh (Plural) »Schrift(stück)«, ursprünglich wohl »(Runen-)Zeichen«, »Buchstabe«], meist größere Anzahl von bedruckten, beschriebenen oder leeren Blättern (laut UNESCO-Definition mindestens 49) bzw. Bogen, die den Buchblock bilden, in einem Umschlag oder Einband durch Bindung (Faden, Draht, Klebstoff) zusammengefasst und von nicht periodischer Erscheinungsweise sind. Seiner allgemeinen Funktion nach ist das Buch die grafische Materialisierung geistig-immaterieller Inhalte zum Zweck ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft. In seiner äußeren Form, seiner Materialität sowie seinem konkreten ideellen Gehalt ist das Buch immer Ausdruck seines gesellschaftlich-kulturellen Kontexts und erfüllt entsprechend spezifische Funktionen als Speicher-, Kommunikations- und Informationsmedium. Wesentlich ist, dass die Leistungen des Buchs nicht monofunktional begründet sind. Geschichte: Brockhaus Die Vorform des heutigen Buches waren die getrockneten oder gebrannten Tontafeln der Babylonier und Assyrer (etwa 3000 v. Chr.), die zusammengeschnürten Palmblätter der Inder, die mit Bändern zusammengehaltenen Bambus- oder Holzstreifen der Chinesen (ab 1300 v. Chr.). Andere Beschreibstoffe waren Birkenrinde (Mittelasien), bestimmte Ficusarten oder Agaven (Altamerika) und Leder (weltweit). Umfangreichere Texte wurden in Ägypten und Griechenland auf Papyrusrollen, die klassische Buchform der Antike, geschrieben. In der römischen Antike wurden auch wiederbeschreibbare Wachsschreibtafeln benutzt, die paarweise (Diptychon) oder zu mehreren (Polyptychon) zusammengebunden wurden. Neben den Papyrus trat als Beschreibstoff seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. (zunächst wohl in Kleinasien, Pergamon) das haltbarere Pergament, das später in Europa für lange Zeit bestimmend blieb.
In der Spätantike setzte sich anstelle der Rollenform (Buchrolle) die flache, viereckige Buchform aus Lagen gefalteter Pergamentblätter (Kodex) allgemein durch. Das sehr haltbare und teure Pergament wurde häufig nach Entfernung der ersten Schrift noch einmal beschrieben (Palimpsest).
Im 7. und 8. Jahrhundert wurden in China, Korea und Japan bereits Holzschnitte mit eingeschnittenen Texten auf Papier »abgerieben«. Primäres Ziel dieses Verfahrens war allerdings nicht die massenhafte Verbreitung der »Abriebe«, sondern die Sicherung der Texte durch deren Fassung in den materiell relativ beständigen Holzschnitten; nicht die Abreibungen, sondern die Holzstöcke wurden bewahrt und gesammelt. Von Zentralasien aus gelangte der Holztafeldruck bis nach Kairo. In Europa wurden nach dem gleichen Prinzip im 15. Jahrhundert einzelne bedruckte Blätter zu »Blockbüchern« zusammengebunden. Versuche, mit Metalllettern zu drucken, stammen ebenfalls aus Asien. Seit dem 11. Jahrhundert wurden in Korea Einzeltypen in Sand oder Wachsformen gegossen und zum Drucken verwendet. Eine serielle Produktion identischer Typen war durch die Instabilität der Gussformen nicht möglich.
In China schon im 2. Jahrhundert n. Chr. bekannt, gelangte das Papier im 11. Jahrhundert durch die Araber nach Europa (Spanien, Italien, Deutschland), wurde dort aber erst seit dem 13. Jahrhundert als Beschreib- und später als Bedruckstoff allgemein gebräuchlich.“
(Brockhaus Enzyklopädie (Leipzig: F. A. Brockhaus, 2006); online (innerhalb des ZHdK-Netzes))
„Steht dieser [der gesamte Inhalt] zur Hauptsache und in den Details fest, entwickelt der Typograf – sozusagen aus der Mitte heraus nach vorn und hinten – die Titelei mit dem Inhaltsverzeichnis, den Anhang und den kritischen Apparate mit Anmerkungen, Bibliographie und Register (n): die Seiten vor und nach dem Inhalt“. (Jost Hochuli, Robin Kinross, Bücher machen: Praxis und Theorie (St Gallen: VGS Verlagsgemeinschaft, 1996, S. 86)
Zentrale Elemente eines Buchs (nach Hochuli/Kinross)
Buchblock: das eigentliche Buch.
Schmutztitel: Relikt aus der Zeit als Bücher ohne Einbände verschickt wurden.
Haupttitel
Rückseite des Haupttitels
Widmung
Inhaltsverzeichnis
Anmerkungen
Bibliographie
Das Register
Einband mit Buchrücken
Umschlag
Literatur
J.J. Abrams, Doug Dorst, Das Schiff des Theseus (Köln: Kiepenheuer und Witsch, 2015)
Karel Appel, Psychopathological Art (Bern: Gachnang und Springer, 1997)
Ann Cotten, Fremdwörterbuchsonette – Gedichte (Berlin: Suhrkamp, 2013)
Salvador Dalí, Dali über Dali (Frankfurt/M.: Ullstein/Propyläen, 1970)
Vilém Flusser, Die Schrift (Göttingen: European Photography, 1992)
Michael Hagner, Zur Sache des Buches (Göttingen: Wallstein, 2015)
Albrecht von Haller, Die Alpen, in Ders.: Die Alpen und andere Gedichte (Stuttgart: Reclam, 1965), auch: http://gutenberg.spiegel.de/buch/die-alpen-5457/1
Jost Hochuli, Robin Kinross, Bücher machen: Praxis und Theorie (St Gallen: VGS Verlagsgemeinschaft, 1996
Franz Kafka, Das nächste Dorf, in: Ders., Erzählungen (1919, Frankfurt/M: Fischer, 1989), S.128, auch: https://de.wikisource.org/wiki/Das_n%C3%A4chste_Dorf
Marshall McLuhan, Die Gutenberg- Galaxis – Die Entstehung des typographischen Menschen (1962m Hamburg: Gingko Press, 2011)
Erín Moure: O Cadoiro – Poems (Toronto: House of Anansi Press, 2007)
Nils Röller, Zur Schaustelle“ (http://zett.zhdk.ch/index.php/2016/03/16/welt-als-buch/)
Nils Röller, Empfindungskörper (Köln, Buchhandlung Walther König, 2012)
Nils Röller, Barbara Ellmerer, Yves Netzhammer, Über Kräfte (Berlin: Merve, 2014)
Daniela Seel, Was weisst du schon von Prärie (Berlin: kookbooks, 2015)

























